19. August – Detmold nach Springe

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Volki ich erscheine…

Aber erstmal geht es hier in Detmold nochmal richtig rund mit einem Frühaufsteher Fitness Programm. Denn: Wer abends schon früh kaputt ins Bett fällt wird morgens auch mal um 5 wach…

Heute beginnen wir mal mit einem Quiz:

Wann hat man das Herrmannsdenkmal für sich ganz alleine?

(Antwort am Ende dieses Eintrages)

Eher Zufall, dass ich hier in meiner Unterkunft nur 2 km vom Hermannsdenkmal entfernt bin. Und um 5 Uhr ist man dann vielleicht auch so schlaftrunken und meint einfach mal den Sonnenaufgang (ach wie romantisch) beim Cherusker zu verbringen.
Gesagt getan und Google Maps (dazu schreib ich heute Abend mal etwas mehr) an geschmissen. 2,3 km sollen es sein – natürlich bergauf. Aber Matze ist ja gut drauf. Zuerst lauf ich hier lustig durch den Ort und dann wird es waldig und steil und dann fang ich an zu schnaufen. Alter Bürohengst ist halt nichts gewohnt, aber umkehren ist nicht. Hier mal Impressionen vom Auf- und Abstieg:

Dann komme ich endlich oben an (und zwar durchgeschwitzt, obwohl es echt kühl ist) und was sehe ich erstmal. Ne echte Touri Lokation. Einkaufsladen, Kaffee etc. Natürlich alles geschlossen. Ist ja gerade mal 10 nach 6.
Aber wo ist das Denkmal. Zweifel keimen in mir auf. Bin ich hier richtig? Gibt es etwa nen kleinen Herrmann, neben dem Riesigen, den man von weit erspähen kann. Komisch…
Aber ich finde nen Wegweise „Denkmal“. Dann wird wohl alles gut und I’m walking…
Tja und dann kommt es. Von weitem sehe ich es und denke mir: Dafür bist du jetzt nicht hier hochgekraxelt…

Aber dann ist er halt doch da. Der Große Hermann…

Ja von hinten und von der Seite macht er einen besseren Eindruck. Das ist aber den Lichtverhältnissen und meiner „Profi“ Handykamera geschuldet.

Und dann gab es ja auch noch historische Daten zu begutachten. Beispielsweise der Ringwall und dessen kleines nachgebautes Stück. Wenn man sich überlegt, wie dahinter Verteidiger auf wütende angreifende Horden eingestochen haben, kriegt man schon ein gutes Gefühl für die Gemetzel, die dort damals stattgefunden haben:

Ansonsten noch ein paar Infos:

OK jetzt nenn ich den Herrmann nur noch Arminius!
Was gibt es sonst noch Interessantes? Wer sportlich richtig gut drauf ist, darf direkt neben dem Herrmann – ach Arminius – einen Kletterwald besuchen und sich durch die Bäume kämpfen.

Quizauflösung:

Ihr könnt es euch sicher inzwischen denken: Montag morgens vor Sonnenaufgang kann man mit dem Herrmann Arminius ganz in Ruhe ein paar einsame Stündchen verbringen…

Soviel zum Herrmann Arminius. Jetzt wird es Zeit Detmold zu verlassen. Eins ist mir aber noch aufgefallen:

Was bei uns die Tonne mit dem braunen Deckel ist, wurde hier grün angestrichen. Heute wurde wohl Biomüll abgeholt (Musste erstmal nen Blick in so ne Tonne werfen.
Auch interessant: Hier spart man die Müllmänner ein. Dafür müssen die Tonnen schön am Straßenrand in richtiger Position geparkt werden. Da fährt nur noch ein Fahrer zur Tonne ran und dann wird die automatisiert entleert. In Zukunft wird es wohl nicht mal mehr nen Fahrer geben – oh man wir machen uns echt selbst überflüssig.

So auf geht es. Bergetappe zu Kumpel Volki. Da wird heute wohl wirklich mal der Akku etwas öfter mithelfen müssen.

Ich hatte Recht! Was soll ich sagen. Zwangspause in Blomberg. Wo ist der Regen von gestern? Was ne Hitze (ne eigentlich super Wetter). Es liegt vermutlich eher an der Blitzbahn hier.
So nennt man das doch wenn es rauf und runter geht, oder? OK vielleicht auch eine leicht suboptimale Planung an den ersten beiden Tagen 55 km mit (aus jetziger Sicht) moderaten Steigungen zu machen und dann für die Bergetappe knapp 80 km über zu lassen. Aber okay. Noch 239 m bergauf für die nächsten paar Kilometer und dann dürfte es permanent leicht bergab gehen. Ich glaube ich habe es heute schon fast geschafft. Nur noch 51 Kilometer…

Nochmal kurz zurück zu Detmold: Dat ist ne echte Senke. Hat voll Spaß gemacht da von meiner Unterkunft runter in den Ort zu rauschen. Der Ortskern ist auch ganz hübsch. Und dann habe ich Detmold verlassen. Hatte ich was von Senke gesagt???

Aus den Bildern geht das nicht so Recht hervor, aber ich war froh hier einen Motor zuschalten zu können.

Links seht ihr die Straße, die ich mich hoch gequält habe (mit Unterstützung und GEQUÄLT). Wie gesagt sieht (zumindest auf dem Handy) nicht so schlimm aus wie es war.
Und rechts ein Bild mit Blick zurück nach Detmold. Ihr seht die Stadt nicht? Leute. SENKE!!! Vor dem Berg im Hintergrund ist Detmold. Glaubt es mir!
Was soll ich sagen. Wo es bergauf geht geht es auch wieder runter. VMax ohne treten locker 42 km/h – das Material, also Fahrrad, hält. Das macht Bock.
Naja und bis nach Blomberg hat sich das locker 5-6 Mal wiederholt (aber keine Steigung mehr wie in Detmold). Zum eBike Thema komme ich dann heute Abend nochmal zurück (insbesondere für Ulla – und das Thema kochen wir Mittwoch nochmal bei nem Wein auf…).
So jetzt hab ich mich lange genug mit bloggen und Mittag ausgeruht. Weiter geht es!

Apropos Mittag: Haute Cuisine by Lidl

So ich bin bei Volki und habe 1,5 Bier (also 0,5 Liter ca.) im Bauch und ne Dusche hinter mir. Kommen wir mal zurück zum Fahrbericht. Also ich hatte gemeint in Blomberg das Schlimmste hinter mir zu haben – najaaaa. Das schlimmste schon, aber direkt in / hinter Blomberg gab es noch 2 mal ne echte Bergetappe. Nicht mehr so schlimm wie vorher (hab ich mich dran gewöhnt?), aber bei der ersten Runde durfte der Akku nochmal leisten. Und bei der zweiten Runde – kennt ihr das? – die sehr schnell hintereinander kommenden Kurven? Also das wo man hofft nach der nächsten Kurve (oder Kuppe) ist das Dach der Welt erreicht und es geht wieder runter?
Ja irgendwann geht es bergab. VMax neu (für Millisekunden): 42,5 km/h!
Danach – danach – ja da kam es wie ich mir das vorstelle. Wind von hinten und fast dauerhaft leichtes Gefälle bis Hameln. Die Strecke war weniger ansprechend wie am Vortag, was aber auch dran lag, dass ich Google heute einfach vertraut habe und wenig vom vorgeschlagenen Weg abgewichen bin.

Außer nach dem Schild:

Ich meine klar: Ich wollte alte Kollegen kennen lernen, aber das Martin nen ganzen Stamm in Niedersachsen hat und die sich auch noch nach ihm benannt haben – Respekt!

Hameln dann eher enttäuschend. Ich wollte da schön ein Radler in nem Biergarten trinken, aber ich bin da irgendwie nur an den Bundesstraßen lang gebrackert. Einzig die Weser war eindrucksvoll und nett zu fotografieren:

Ab Hameln war es dann von den Wegen wieder etwas interessanter, aber dafür gab es auch nochmal den ein oder anderen Aufstieg, de aber im Vergleich nicht wirklich ein Problem war.

Hier dazu noch ein paar Bilder.

Ich hatte heute morgen angekündigt wegen Google Maps noch was zu schreiben. Das verschiebe ich nochmal. Heute eher nochmaln in Sachen eBike. Kilometer und Akkustand:

Also von 109 auf 181 km sind schon mal 72 km. Und im Vergleich zu gestern habe ich zwei Streifen Akku verbraucht. Für die Skeptiker unter euch: Das Gerät hat 8 volle Streifen. Einer war am Start schon weg und jetzt sind noch 5 über. Pro Streifen komme ich auf ca. 12 km (8 x 12 = 96 plus die halben Streifen oben und unten -> also gut 100 km). Bedeutet für heute ungefähr 24 km Unterstützung (bei normaler Strecke). Da ich den Akku nur bei heftigen Anstiegen genutzt habe eher deutlich weniger.

Also nochmal deutlich: Ja eBike fahren ist sicher ne Möglichkeit einfach durch das Leben zu kommen. Aber das kommt drauf an, was man will. Man kann damit auch prima an die persönliche Leistungsgrenze gehen und hat im Falle des Falles eine Reserve in der Hinterhand, die einen rettet.
Ganz ehrlich: Ohne den Motor an den kritischen Stellen hätte ich heute zwischendurch aufgegeben und mir ne zusätzliche Unterkunft gesucht. So habe ich mein Ziel gut erreicht. Was will man mehr?

Bleibt nur noch Volki. Aber das bleibt natürlich unter uns. Nur ein Beweisfoto…

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