So gut ausgeschlafen (um 6??? was ist mit meinem Körper los) schreibe ich jetzt hier die Artikel und hole mal ein wenig Sortieren nach. Elektronik ist geladen (nein nicht der Fahrradakku, Handys und Laptop) und der Tag mit der voraussichtlich längsten Strecke kann kommen.
Gut gefrühstückt und fast schon startklar. Und dann kommt die gute Tat für heute. Brunki fällt ein, dass er nen Fahrradinspektionstermin verpennt hat, aber er muss ja zur Arbeit. Ich fahre also gleich mit Tanja kurz zum Fahrradladen und helf die Räder vom Gepäckträger nehmen.
Danach dann auf nach Sulingen!
erste Etappe heute geschafft
Ich bin tatsächlich in Sulingen angekommen. Kurz die harten Fakten
War ne sehr schöne Tour heute.
Nörgeln über Gott und die Welt
Zum Thema Wind: Bei den Windstärken heute habe ich keine Probleme. Klar das ist schon was anderes, wenn der Wind von vorne links kommt, im Gegensatz zu den letzten Tagen mit Rückenwind, aber kein Grund an den Akku zu denken. Also mit Bauchwind komm ich klar – ABER:
Steigungen und Matze – das geht gar nicht. Im Detail hier mal die Kastens’sche Definition von Steigung
- leichte Steigungen, bei denen man nicht an den Motor denken sollte (sonst kann man auch gleich mit dem Auto los fahren). Also bspw. Überführungen an Straßen oder ne Brücke über die Weser
- Dann die Kategorie – ich sag mal Loccum. Das sind Steigungen, die man ohne Akku fahren kann. Da darf man aber drüber nachdenken, den Motor zu nehmen. Insbesondere wenn das menschliche Material anfängt zu schwächeln ist das voll o.k. Und sowieso, wenn der Tag noch 50 km an Vorlauf hat
- Und dann die Kategorie Dettmold – ja ich muss es nochmal aus der Kiste holen – Dettmold ist übrigens (für mich) eine Partnerstadt von Bad Rehburg. Ich mag keine Steigungen und ich mag daher auch nicht Bad Rehburg. Auch wenn der Ort sicher schön ist. Aber das sind halt Steigungen, wo man schiebt oder den Motor (und nicht auf unterster Stufe) zur Hilfe nimmt.
So jetzt kommt der Teil, den ich erst morgen schreibe (Häh?!). Ja jetzt wo ich das schreibe ist heute, aber aus Sicht dieser Tagesbeschreibung halt schon morgen. Noch nicht verstanden? Dann wird das auch nix mehr. Egal
Der Weg nach Sulingen
Das war echt schön zu fahren, wie ich oben schon geschrieben habe. Nur kurze Strecken an großen Straßen ansonsten fast durchgängig kleine Wege.
Die fast beste Idee des Tages: Ein Abstecher zum Steinhuder Meer.
Nicht nur dass es ganz nett am Steinhuder Meer ist, ich bringe mit dem Schlenker das Navi auf gute Ideen. Bis da war ich nämlich tatsächlich so 3 km auf Fahrradweg an der Bundesstraße lang gefahren. Jetzt geht es über Radwegen durch Wiesen, Felder an Angelteichen vorbei usw. Tatsächlich sage ich da auch mal „schön“. Bin ja sonst eher der Typ Understatement.
Und das allerbeste ist, die Bundesstraße nimmt nen deutlichen Bogen, der zum einen länger ist, vor allem aber mit einer ordentlichen Steigung daher kommt. An der komme ich komplett vorbei!
Also Bad Rehburg habe ich dann mit Akku gemacht und Loccum auch. Das war es dann aber für diese Tour. Naja und dann wieder der Spaß nach der Steigung. Und nach Bad Rehburg hatte ich da wirklich einen neuen Geschwindigkeitsrekord erwartet, weil es da richtig lange runter geht. Aber nix da.
Das Problem: Nun ich bin nicht auf der Straße gefahren und da sind so viele Ausfahrten (nicht das ich gebremst hätte) und dann sind immer die Bordsteine abgesenkt. Und jedes Mal geht es mit dem Fahrrad in den Zufahrten kurz mit nem Ruck runter und dann wieder hoch – Das bremst schon mal deutlich. Zweiter Faktor: Der Wind. Ja der war zwar auf dem Weg auszuhalten, hat aber die Abfahrt deutlich gebremst. Was soll ich sagen. Knapp unter 40 war Schluß. Egal – war trotzdem ne gute Entschädigung für den Aufstieg.
Als nächstes wird es doch mal Zeit für etwas Energienachschub zu sorgen. Ist ja auch kurz vor 1. Und statt wieder die großen Ketten wie Lidl und Co. anzusteuern, mache ich quasi eine (kleine) zweite gute Tat und unterstütze den Dorfladen „Von Bürgern für Bürger“ in Leese finanziell mit opulenten 1,37 EUR.
@Anne Spickermann: Danke für die Würstchen – haben gut geschmeckt. Ein guter alter Postkasten als Tisch im Schatten – so lässt es sich aushalten.
Gut gestärkt geht es dann bei Stolzenau über die Weser. Das ist schon was anderes den Kiesabbau da mit dem Rad zu betrachten und das Rattern der Förderbänder mit zu kriegen. Jetzt nicht wirklich schön, aber schon interessant.
Und Weser ist unterwegs immer erfrischend zu sehen (nein rein gesprungen bin ich nicht). Steyerberg selbst (zumindest der Weg den ich gefunden habe) war echt nett anzuschauen. Direkt an der Weser entlang für 1-2 km.
Aber zurück zu Steigungen und so: Es kommt auf der Karte irgendwann der Ort Steyerberg und da will Google mit mir durch. Naja der Begriff Berg ist da nicht so das, was ich gerne lese, seit ich mit dem Rad unterwegs bin. Klar kenne ich Steyerberg schon aus meiner Jugendzeit, aber habe ich mir da Gedanken über Höhen und so gemacht!
Aber alles gar nicht so schlimm. Steyerberg mach ich locker und an den Akku ist nicht zu denken…
Passender wäre Bad Rehberg und Steyerburg, aber deswegen lege ich mich jetzt auch nicht mit den lokalen Verwaltungen an. Da kommen dann bestimmt irgendwelche fadenscheinigen Ausreden wie „Das war schon immer so!“
Sulingen
Der Nordpunkt meiner Tour ist damit auch erreicht (und auf der Gesamtübersicht gar nicht drauf, da eher spontan eingelegt).
In Sulingen bei Tina, Rolf und Melli dann ne etwas längere Pause (Tat auch Not, da ich nur eine Pause von Wunstorf hatte und das jetzt echt langsam Spuren körperlicher Art hinterlässt. Mein Backen hinten sind schon echt am Schmerzen und die Oberschenkel meckern auch rum.
Und es ist Reload Festival morgen in Sulingen!
Barenburg und der Weg dahin
Erstmal schlechte Nachrichten. Da kenne ich mich jetzt wieder richtig aus und schaffe es, mich zwischen Sulingen und Barenburg zu verfahren! What? Jepp is so.
Warum: Ich wollte nicht Bundesstraße fahren. Google hätte mich ansonsten auch sicher nach Barenburg gebracht aber neeeee – Matze muss ja dickköpfig sein und versuchen den Weg über Stehlen zu finden, den Ulla und Kolle manchmal nehmen. Eigentlich sollte das für Google auch kein Problem sein, aber wie ich hinterher erfahren habe, ist der Weg mit 9 km gut 50 {e34c9cfd84526ee01503797f8f791439e056ffa114259f2fa595537d1f90fb8b} länger als der Weg an der Bundesstraße entlang. Das ist für Google so viel, dass das Navi erst spät darauf umschaltet.
Also nehm ich erstmal gleich in Stehlen die falsche Abfahrt und einen Weg wo Google mich dann wieder an die B51 bringen will. So nicht. Nach ner Alternative gefragt und schwups bietet Google auch was an.
Hatte ich schon gesagt, dass ich dickköpfig bin? Das kann man manchmal auch mit dämlich ersetzen. Also erst zwei gepflasterte Fahrstreifen, dann ein Hof, danach nur noch Schotter und nach nem Kilometer kommt ein Abschnitt mit kniehohem Gras. und das endet dann vor einem (Mini) Waldstück. Google meint nur noch ein paar Meter links und dann noch ein paar rechts und alles ist gut…
Ich schiebe also links in den Wald und komme direkt bis zum Bahndamm. Nix is gut. Rechts ist nämlich alles komplett zugewuchert. Kein durchkommen.
Also umgekehrt und zurück nach Stehlen. Da dann Richtung Vorwerk abgebogen und siehe da. Irgendwann findet Google auch eine nicht B51 Strecke und wie ich hinterher von Ulla erfahre, war das genau der richtige (9 km) Weg. Ich habe 14 gebraucht.
Kurzer Schnack mit Ulla und da sie um halb 7 wieder weg muss (es wird quasi kurz hektisch) passiert es dann! Ich schieße kein Foto mit Ulla – tut mir echt leid.
Also ohne Foto weiter nach Butzendorf. Das soll nicht nochmal passieren.
Butzendorf
Abends beglücke ich dann Mama erstḿal mit meinen Reiseberichten. Findet sie gut und schaut sich das mit Papa an, während ich ne Pizza auf Einladung von Anna zu mir nehme. Und dann kommt das morgige Geburtstagskind auf die Bühne. Mein Bruder Ulli.
Auf meine Frage, ob wir lieber heute rein feiern oder er mir morgen früh (quasi als Frühschoppen) einen Ströher Schwarten servieren will, wird erstmal ne Flasche Bier aufgemacht. Dann gibt es Schokolikör dann such ich irgendeinen Rest aus der Speisekammer raus, der hier namenlos bleiben muss. Hat aber nur irgendwie 8 Prozent oder so, also eher Schaumwein. Alles Resteflaschen, die einfach weg müssen. Und irgendwann kommt Ulli dann mit Ramazotti. O.K. der ist angebrochen, aber „Rest“ wäre da übertrieben. Keine Angst: Die Flasche wird nicht leer gemacht.
Im Getummel kommt dann auch noch Thomas nach Hause und ich kann mein Fotoalbum erweitern.
Unter dem Strich ein richtig schöner Fahrradweg heute und die Abendveranstaltung wirkt auch am nächsten morgen noch deutlich nach.