Zu Usern ganz allgemein werde ich noch etwas sagen. Zentraler Aspekt ist hier immer der mountpoint /home. Das ist das Verzeichnis in dem jeder User ein Unterverzeichnis bekommt und wo der jeweilige User dann alle Rechte hat. Dort liegen auch bestimmte Konfigurationsdateien und können vom jeweiligen User angepasst werden.
Root User
Einzige Ausnahme in Bezug auf das Thema „Home-Verzeichnis“ stellt per se der Root User dar. Der soll halt auch funktionieren, wenn aus irgendeinem Grund /home mal nicht gemountet werden kann. Daher liegt das Homeverzeichnis von root in /root, also direkt im Wurzelverzeichnis der Systempartition.
Mit sudo -i kann man eine interaktive shell als Root öffnen (so man denn die sudo Berechtigung hat) und ist damit Systemverwalter und kann die Dateien im eigenen Homeverzeichnis (root), aber auch jedwede Systemdatei bearbeiten. Die weiter unten aufgeführten Anpassungen (bspw. zum vi) müssen dann für root auch nochmal gemacht werden, falls erforderlich. Alternativ gibt es natürlich auch Möglichkeiten, bestimmte Einstellungen nicht auf Userbasis sonern systemweit zu hinterlegen.
Andere User
Und hier Infos zum eigenen Home Verzeichnis aus gegebenem Anlaß.
User Home
Jeder User hat ein Home Verzeichnis, dass sich in der Regel unterhalb des Systempfads /home finden lässt. Eine Ausnahme bildet root. Für Root liegt das Verzeichnis schlicht in /root.
Im Homeverzeichnis werden viele userbezogene Verzeichnisse, aber auch Einstellungen abgelegt. Man findet daher dort Verzeichnisse wie Schreibtisch (desktop), Dokumente (documents) etc. Bei den Einstellungen legen manche Applikationen Unterverzeichnisse an, andere erzeugen Verstecke Dateien im Home Verzeichnis (zu erkennen am ersten Zeichen Punkt, also z.B. .bashrc).
.bashrc
Achtung! Die Überschrift ist nur wegen der automatischen Formatierung in Großbuchstaben. Die Datei im Filesystem ist komplett klein geschrieben.
In dieser Datei können unterschiedliche Individualeinstellungen eines Users abgelegt werden. Ein Beispiel dafür wären Aliasses. Siehe dazu aber den besseren Ort .bash_aliases.
.bash_aliases
Achtung! Die Überschrift ist nur wegen der automatischen Formatierung in Großbuchstaben. Die Datei im Filesystem ist komplett klein geschrieben.
Diese Datei hat nur den Zweck aliases aufzunehmen und ist nicht immer vorhanden. Bei Bedarf einfach anlegen! Aliases sind selbst definierte Kürzel, die man in der bash dann aufrufen kann. Man kann damit sogar vorhandene Befehle anpassen, also bspw. eigene Standardschalter einbauen. Ein Beispiel wäre ls. ls liefert ohne weitere Angaben nur eine Kurzliste des Verzeichnisinhalts des aktuellen Ordners. Es wird nur der Name der Dateien angegeben und die Ausgabe hat mehrere Spalten, so dass man auf einer Seite sehr viele Dateien angezeigt bekommt, aber eben keine Details dazu (und auch keine versteckten Dateien). Mit dem Schalter -l bekommt man eine Listenform mit Details zu jeder Datei und mit dem Schalter -a bekommt man auch versteckte Dateien (die mit Punkt vorweg) angezeigt. Ein Alias könnte also wie folgt aussehen:
alias ls=’ls -la‘
Nach Änderung der Datei aktiviert man neue Aliase mit
source .bash_aliases
Der Befehl ls liefert damit ab sofort immer eine ausführliche Liste mit versteckten Dateien.
Will man einen so angepassten Befehl in der vom System vorgegebenen Standardform ausführen, so nutzt man einen vorangestellten Backslash
\ls
.vimrc
Achtung! Die Überschrift ist nur wegen der automatischen Formatierung in Großbuchstaben. Die Datei im Filesystem ist komplett klein geschrieben.
Das ist eine Einstellungsdatei für die laufende User Session. Die Einstellungen beziehen sich aber auf den Texteditor vim. Auch diese Datei ist nicht zwingend vorhanden und darf bei Bedarf angelegt werden. Es gibt viele Optionen und die muss man für sich selbst schon finden. Ich bin darüber gestolpert, weil vi bei mir in Linux Mint im Einfügemodus nicht die Benutzung der Cursortasten gestattete. Es wurden dann immer Steuerzeichen eingefügt, was nicht so nett ist (ja vi hat für das navigieren eigene Tastenkombinationen, aber die blöden Cursortasten sind auf der Tastatur – warum dann nicht nutzen…).
Also Datei anlegen und als Inhalt:
set nocompatible
Nach dem nächsten vi Start war mein Cursortasten Problem behoben!
Und noch eine interessante Einstellung für alle Windows Jünger, die sich (trotz anderer Möglichkeiten im vi) eine Backspace Taste wünschen, die Windows like funktioniert:
set backspace=indent,eol,start
Dann sollte im Einfügemodus die Backspace Taste einfach das Zeichen links vom Cursor löschen.
.exrc
Achtung! Die Überschrift ist nur wegen der automatischen Formatierung in Großbuchstaben. Die Datei im Filesystem ist komplett klein geschrieben.
Hat dieselbe Funktion wie .vimrc, nur dass diese für den vi (und nicht vim) greift.
Neueste Kommentare